Law Clinics
Law Clinics sind besondere Ausbildungsangebote im Studium der Rechtswissenschaft. Sie gibt es mittlerweile an fast allen juristischen Fakultäten in Deutschland. Sie verfolgen ein innovatives Lehrkonzept mit der Besonderheit, Wissenschaft und Praxis zu verbinden. Teilweise wird das Pflichtpraktikum des Studiums in die Clinic integriert und eine praxisnahe Ausbildung zur Rechtsberatung oder zu anderen Kompetenzen angeboten. Das Erlernte wird dann in konkreten Projekten angewendet.
Die Idee der Clinics kommt ursprünglich aus dem anglo-amerikanischen Rechtsraum. Dort bieten Law Schools Programme an, in denen Studierende auf unterschiedlichen Feldern Rechtsberatung leisten. Das kann unmittelbar sein – wie in Innocence Clinics mit verurteilten Straftäter*innen oder in Refugee Clincs mit Geflüchteten – oder mittelbar unterstützend – wie in Human Rights Clinics, die weltweit an Menschenrechtsverfahren mitarbeiten.
In Deutschland haben Law Clinics ebenfalls unterschiedliche Schwerpunkte und arbeiten in verschiedenen Formen. So gibt es mittlerweile mehrere Refugee Law Clinics zum Migrationsrecht, Innocence Law Clinics für Strafrecht, Consumer Law Clinics zum Verbraucherschutzecht, Internet Law Clinics zum Daten- und Medienrecht usw.
In Deutschland haben Law Clinics ebenfalls unterschiedliche Schwerpunkte und arbeiten in verschiedenen Formen. So gibt es mittlerweile mehrere Refugee Law Clinics zum Migrationsrecht, Innocence Law Clinics für Strafrecht, Consumer Law Clinics zum Verbraucherschutzrecht, Internet Law Clinics zum Daten- und Medienrecht usw.
Die Law Clinics unterscheiden sich in ihren Lehrkonzepten im Detail zwar voneinander. Prägend ist aber immer die partizipative Vermittlung von Kompetenzen mit und für die Praxis. Die Teilnehmenden erwerben in Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Praxisfeldern zentrale Qualifikationen für künftige Tätigkeiten und vertiefen fachliche Kenntnisse, die sie dann auf konkrete Problemlagen anwenden.
Schaut an eurer Universität, ob dieses Angebot besteht und bewerbt euch dafür!
Das Tolle an dem Konzept der Law Clinics ist, dass Ihr schon während des Studiums eine praxisorientierte Ausbildung erhalten könnt und so optimal auf eure juristische Traum-Tätigkeit vorbereitet werdet.
Soweit ein Praktikum im Syllabus eurer Clinic vorgesehen ist, könnt Ihr von dem Netzwerk der jeweiligen Law Clinic profitieren. Einige Stellen, zum Beispiel in zivilgesellschaftlichen Organisationen, bieten anderweitig keine Möglichkeit an, bei ihnen ein Praktikum zu absolvieren, als über die Teilnahme an einer Law Clinic, die mit dieser Organisation offiziell kooperiert.
Law Clinics leisten aber nicht nur einen wichtigen Beitrag zur Ausbildung von euch Studierenden, sondern sie tragen auch dazu bei, das Recht in die Gesellschaft zu bringen und gerade an den Stellen tätig zu werden, an denen der Zugang zum Recht nicht selbstverständlich ist. Das gilt insbesondere für die Clinics im Flüchtlingsrecht und mit Strafgefangenen sowie für die Law Clinic Grund- und Menschenrechte. Law Clinics sind darauf ausgerichtet, die Fähigkeit zu strategischer Problemlösung zu vermitteln, Analyse- und Argumentationsfähigkeit zu stärken sowie soziale Kompetenzen im Umgang mit unterschiedlichen Personen und Organisationen zu fördern.
Wie die Teilnahme an der Law Clinic an eurer Uni angerechnet wird, hängt von eurer Uni ab. Die Teilnahme kann zum Beispiel als berufsorientierte Zusatzqualifikation angerechnet werden, die ggf. eine Voraussetzung für die Anmeldung für die erste juristische Pflichtfachprüfung darstellt. In Hamburg und Bayern beispielsweise besteht die Möglichkeit, aufgrund der Clinic-Teilnahme sogar eine Freischussverlängerung zu beantragen. Ist für die Law Clinic die Erstellung einer Abschlussarbeit vorgesehen, so kann unter Umständen eure Universität diese Arbeit (ggf. unter Anpassung an entsprechende formale Anforderungen) auch als Seminar- oder Schwerpunktarbeit anerkennen.